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Was macht ein Burnout mit mir?

 

 

Mitunter höre oder lese ich den Begriff „Seeleninfarkt“.
Ja, so ähnlich ist es wohl.

So wirklich aus heiterem Himmel kommt es ja nie, aber es schleicht sich unbemerkt ein. Und wenn dir dann endlich der Seifensieder aufgeht, ist es oft schon zu spät.

Da habe ich heute mit einem sehr lieben Menschen gesprochen und wir haben uns fast gestritten. Das wollen wir eigentlich beide nicht, aber wir sind eben auch nur Menschen.

Ich war etwas verletzt, bis ich hörte: „Ich kann einfach nicht mehr.“

 

 

Verzweiflung

Verzweiflung

Verdrängen ist Gift

Da wurde ich hellhörig und fragte nach. Schließlich kenne ich diese Worte und den Tonfall nur zu gut.

Irgendwie hatte ich es schon geahnt.

 

Aber vor einigen Tagen klang das bei ihm noch ganz anders.

 

Du kannst niemanden überreden, ausgebrannt zu sein. Der Weg zur Erkenntnis ist ein langer und schmerzhafter Weg.

Aber er ist notwendig.

Wir Menschen sind wahre Künstler, wenn es um’s Verdrängen geht. Da ist uns nichts zu mühsam und zu schwierig, um uns selbst und unsere Umwelt über unser Befinden im Unklaren zu lassen. Im Gegenteil, wir schwören Stein und Bein, es wäre alles in Ordnung. Je mehr andere in uns dringen wollen, umso mehr streiten wir ab, ziehen uns zurück und nehmen übel.

 

Nein, es soll nicht ans Licht kommen, wie hilflos wir sind. Dass es uns schier übermenschliche Kraft kostet, den täglichen Verrichtungen gewachsen zu sein. Niemand darf wissen, wie verletzlich wir gerade sind.

 

Angst essen Seele auf

Und dann ist da Angst. Nicht eine, nicht zwei – nein, hunderte Ängste springen uns an.

Die Angst,

  •  in der Achtung der Mitmenschen zu sinken
  • plötzlich loszuheulen
  • den Partner, Freunde zu verlieren
  • die Stelle zu verlieren
  • als nutzlos empfunden zu werden oder schlimmer,
  • als Last
  • den täglichen Anforderungen nicht mehr gewachsen zu ein
  • durchschaut zu werden
  • sich den eigenen Problemen stellen zu müssen

…to be continued.

 

Also unternehmen wir alle Anstrengungen, um diesen Dämon nicht nach außen dringen zu lassen.

Fakt ist aber: wir machen dadurch nichts besser.

Wir verlängern unser Leiden nur und verschwenden unsere Energie auf eine Mimikry, die wir irgendwann selbst glauben.

 

Action!

Auf dieser Welt ist noch nie etwas Gutes entstanden, wenn die Menschen weggesehen haben. Wie willst du also aus diesem Teufelskreis entkommen, wenn du ständig von dir wegsiehst?

Dass, was dich da frisst, ist Angst, Depression, Burnout!

Sieh in den Spiegel und sage zu dir selbst: Nein, ich habe kein Problem. Es geht mir gut. Ich bin zufrieden mit mir und der Welt.

Wenn du das hinkriegst ohne zu lachen oder zu weinen, dann bist du „besser“ als ich war. – Ich habe geheult.

Aber eine Lösung ist das nicht.

Es ist verdammt schwer sich einzugestehen, dass man krank ist, ohne auch nur eine Schramme zu sehen. Doch je eher du das tust, umso eher bist du bereit Hilfe anzunehmen und wieder gesund zu werden.

 

Deine Zeit ist zu kostbar, um sie an den Dämon Depression zu verschwenden. Die ist nicht dein Freund, auch wenn sie dir das einredet.

„Zeit ist ein Null-Summen-Spiel, eine begrenzte Quelle. Das Leben ist zu kurz um nur das zu tun, was wir müssen; und es ist bei Weitem nicht lang genug um zu tun, was wir tun wollen.“

– Tal Ben Shahar

 

Ja, richtig. Die Zeitsparkasse hat geschlossen. Dein Konto wurde aufgelöst.

Du hast nur eine Wahl: gehe den ersten Schritt!

Gestehe dir ein, dass du ein Problem hast.

 

Augen auf und durch!

 

Ich wünsche dir viel Kraft dabei.

Welche Symptome hat ein Burnout?

Burnout gilt noch immer nicht als eigenständige Krankheit, sondern wird in der ICD unter Z73.0 mit der Bezeichnung „Zustand der totalen Erschöpfung“ geführt. Der Abschnitt Z der ICD bezeichnet „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen“.

So nervtötend das für die Betroffenen auch ist, wird der Grund für diese diffuse Beschreibung ersichtlich, wenn wir uns die Symptomatik ansehen.

Bestes Indiz dafür, dass der Verdacht auf Burnout nicht ganz ungerechtfertigt ist, ist eine nicht weichen wollende Erschöpfung. Betroffene haben immer das Gefühl, nur noch mit halber Kraft fahren zu können.

verspannt

verspannt

Dazu kommen Schlafstörungen, Verspannungen und in vielen Fällen häufige Kopfschmerzen.
Krankheiten dauern immer länger und auch die Rekonvaleszenz nimmt mehr Zeit in Anspruch.
Selbst Wochenenden und Urlaubsreisen bringen nicht mehr die ersehnte Erholung.

Im Alltag hat man das Gefühl, nur noch mechanisch zu funktionieren; das Leben besteht nur noch aus Pflichten. Unternehmungen in der Freizeit machen nicht mehr den Spaß, den man früher empfunden hat. Viele Dinge werden zur Last.
Burnout geht oft mit Depressionen und/ oder Angststörungen einher.

Neben diesen höchst subjektiven Symptomen, die leider niemand messen kann, halten auch organische Erkrankungen Einzug.
Spitzenreiter ist hier ein nervöser Magen, oft auch ein Reizdarm. Beides wird zur Qual. Sodbrennen lässt den Genuss des Essens vergessen.
Wenn die bisher vorgestellten Erkrankungen auch äußerst unangenehm sind und die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigen, so manifestiert sich ein Burnout häufig auch in Nervenschmerzen, Neuralgien oder Herzschäden.

Dieser Streik der Seele kann dem Körper immensen Schaden zufügen. Gerade deshalb ist es so wichtig, ein Burnout rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Viele organische Erkrankungen bilden sich zurück, wenn das Burnout vernünftig behandelt wird – solange die Schäden nicht irreversibel sind.

Burnout hat so viele Gesichter, wie es Betroffene gibt. Deshalb kann diese Aufzählung nicht vollständig sein.

Wenn ihr noch andere körperliche Symptome für ein Burnout kennt, dann schreibt mir.

 

Bildquelle: wrw / PIXELIO

 

Macht Arbeit krank?

Ich möchte mich nicht in die endlos lange Reihe derjenigen einreihen, die hier eine Grundsatzdiskussion über Existenzsicherung, Fürsorgepflicht von Arbeitgebern und den „starken Arm“ der Regierung vom Zaun brechen.
Jedoch stellt sich die Frage mit jährlich zunehmenden Fallzahlen von Burnout-Patienten immer mehr.

Arbeit per se macht nicht krank, sondern gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Oder sollte ich besser sagen „Beschäftigung“?
Doch seien wir mal ehrlich: die Bedingungen, unter denen diejenigen von uns arbeiten, die in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis stehen, verschärfen sich zunehmend. Komplexe Arbeitsaufgaben, eine Vielzahl von Vorschriften und Regularien, ständiger Zeitdruck und mangelnde Anerkennung sorgen dafür, dass Arbeit mehr und mehr als belastend empfunden wird.
Dazu kommen Existenzängste, fehlende Perspektiven, Sorgen und Nöte im privaten Bereich. Über kurz oder lang führt diese Gesamtsituation in einen Zustand der Erschöpfung.
Auf der Suche nach Alternativen stoßen wir schnell an unsere Grenzen, denn viele von uns können nicht einfach mal so aussteigen oder den Arbeitsplatz wechseln. Also tun wir unsere Pflicht, bis es gar nicht mehr geht und brennen auf diese Weise aus.
Die Bitte um eine Lohn- oder Gehaltserhöhung hat nur noch in gewissen Sphären Aussicht auf Erfolg. Der Großteil der arbeitenden Menschen in unserem Land jedoch muss sich mit Vergütungen am Rande des Existenzminimums begnügen, oft sogar Einbußen hinnehmen – ohne Aussicht auf Besserung.
Von der fast ständigen Sorge um den Arbeitsplatz will ich gar nicht erst reden.
Somit fällt der Verdienst als Motivationsfaktor weg.
Immer mehr Arbeitgeber führen stattdessen das Heer der Arbeitslosen und Zeitarbeiter als „Motivationsfaktor“ ein.

Nur: wenn Motivation auf Drohung und nicht auf Anerkennung der geleisteten Arbeit beruht, kann man nicht erwarten, dass die Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen identifizieren und mit Leistungswillen und innovativen Ideen ans Werk gehen.

Vielmehr wird man auf Personal treffen, das lustlos und mit heimlich geballter Faust ohne besonderes Engagement das Tagwerk verrichtet.

Unter solchen Bedingungen macht Arbeit sehr wohl krank!

Da wird schon wieder diskutiert, ob man angesichts so vieler Burnout-Patienten, die das Gesundheitswesen belasten, nicht mehr Geld in die Krankenversicherungen pumpen sollte.
Unabhängig von der Frage, wer das nun wieder bezahlen sollte, sage ich ganz klar: NEIN. Hier wird doch schon wieder das Pferd von hinten aufgezäumt.

Die Verhältnisse in den Unternehmen müssen geändert werden!

Die Arbeitgeber müssen sich wieder ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern bewusst werden. Die Arbeit muss auf genügend Schultern verteilt werden und die dazugehörigen Hände müssen vernünftig bezahlt werden. Im Arbeitsschutz sollten neben ergonomischen Richtlinien auch und insbesondere Arbeitshygiene und Arbeitsklima stärkere Beachtung finden.
Und Arbeitshygiene meint hier nicht einen sauberen Schreibtisch, sondern klar abgegrenzte Aufgabenbereiche, Forderung ohne Überlastung, Möglichkeiten zur Weiterbildung und die Vermeidung von Mobbing.

Unter diesen Voraussetzungen würden viele Krankheitskosten gar nicht erst entstehen, weil aus Arbeitnehmern nicht zwangsläufig Kranke werden würden.
Das sollte doch nicht nur im Interesse der Krankenkassen liegen, sondern Grundlage jeder Unternehmensführung sein.

Welche Gründe seht ihr für das Ausbrennen im Beruf? Was muss getan werden, um die Ursachen für Burnout zu beseitigen?

Schreibt mir eure Meinung!

 

Ein schöner Tag. – Ein schöner Tag?

Ladybird

 

Die Sonne lacht, die Vögel tirilieren und überall regt sich das Leben.

Eigentlich ist schon das allein ein Grund, glücklich und zufrieden zu sein.

Doch viele Menschen können den Frühling nicht genießen.

„Das Licht tut weh, die Vögel lärmen, fröhliche Menschen sind albern und viel zu laut.

Und mir ist alles grau.

Ernst und hastig gehe ich durch den Tag. Ich will nichts hören und sehen.

Nur das Nötigste noch einkaufen und dann ab nach Hause.

Endlich! – My home is my castle.

Morgen soll ich mit Freunden ins Theater gehen. Das Stück wollte ich schon lange sehen. Aber nun ist es nur eine Last. Ich habe nichts anzuziehen und schon die Vorstellung, wie viele Menschen dort sein werden, schreckt mich ab. Ich werde morgen anrufen und sagen, dass ich länger arbeiten muss. Das kann mir keiner übel nehmen und ich habe meine Ruhe.

Und am Wochenende ist Grillparty. Dabei wollte ich doch endlich einmal ausschlafen. Na, bis dahin fällt mir noch was ein…“

Erkennt ihr euch darin wieder?

Mir ging es auch so. Ich war davon überzeugt, dass mir das Leben nichts mehr zu geben hätte; ja, dass ich nicht einmal mehr lebte.

Heute weiß ich, dass die Welt doch noch wunderschön sein kann. Ich spüre wieder.

Es gibt einen Weg hinaus. Wie Vieles im Leben ist er hart und steinig und ohne Hilfe kaum zu schaffen.

Aber DU bist es wert, diesen Weg zu gehen. – Hin zum Leben.

Geh hinaus und suche dir einen kleinen Flecken Welt, der dich ruhig stimmt. Dann setze dich hin und sieh dich um. Finde eine Blume, einen Käfer, einen Vogel. Und sieh ihnen zu.

Versuche einfach, die Sonne auf der Haut zu spüren.

Das Großartigste auf dieser Welt sind die kleinen Dinge.

 

Bildquelle: PD photos.org

Der Anfang

Wieviel Facetten Grau kennt ihr?

  • Aschgrau
  • Mausgrau
  • Taubengrau
  • Rauchgrau
  • Schiefergrau

… was gibt’s da noch?

Man möchte meinen, da wäre unendlich viel Grau. Noch dazu, wenn man gerade aus dem Fenster sieht. Da hilft auch kein Ariel.

Ich bin an solchen Tagen immer froh, wenn es endlich Abend wird und der Himmel wieder eine klar definierte Farbe hat.

Ja, ich bin durch das gleiche Jammertal gegangen wie ihr. Und von Zeit zu Zeit packt es mich immer noch.

Dann ist alles trüb, ich habe Wolken im Kopf und es will mir nichts gelingen.

Deshalb habe ich beschlossen, für euch zu schreiben. Für euch alle, denen es jetzt so geht wie mir vor zwei Jahren. Für die, die ausgebrannt sind; die sich fragen, ob diese Erschöpfung ein natürlicher Hang zum Winterschlaf ist oder doch etwas anderes. Und ob das wieder weggeht.

Für dich, die du dich bis zur Selbstaufgabe um deine Familie und deine pflegebedürftige Mutter kümmerst.

Für dich, der du jeden Tag wieder in das Hamsterrad auf Arbeit steigst, obwohl du nicht mehr weißt, wie du das alles schaffen sollst.

Für euch alle, die ihr nur noch funktioniert, aber nicht mehr lebt.

Ich will euch Mut machen. Euch zeigen, dass man sich wieder spüren kann, dass das Leben schön sein kann. Auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt.

Ich erzähle euch von meinen Erfahrungen, von meinen Erlebnissen. Und ich möchte euch mit Rat und Hilfe zur Seite stehen. Damit ihr wieder Leben fühlen könnt.

Helft mir dabei!

Schreibt mir, worüber ihr gern lesen möchtet. Schreibt mir, womit ich euch helfen kann.